Grüßen und Vorstellen in Deutschland (B2)

 


B2 - Lesen und Besprechen

Grüßen und Vorstellen in Deutschland

Der in Deutschland allgemein übliche, höfliche Gruß an einen beliebigen Mitmenschen lautet „Guten Tag“, den man den ganzen Tag über aussprechen kann. Dem „Guten Tag“ kann man, sofern man die Person gegenüber kennt, ein „Guten Tag, Herr Müller“ oder ein „Guten Tag, Frau Meier“ hinzufügen.

Morgens wünscht man auch „Guten Morgen“, abends wünscht man auch „Guten Abend“. „Gute Nacht“ sagt man eher selten und in der Regel nur dann, wenn sich jemand verabschiedet und man dieser Person einen guten Schlaf wünschen möchte.

Regional gibt es beim Grüßen auch Unterschiede: Im süddeutschen Raum trifft man häufig auch auf das „Grüß Gott“. Auch wenn Sie selbst nicht an Gott glauben: Es ist absolut unhöflich, diesen Gruß mit einer Bemerkung wie „Ja, mach ich, wenn ich ihn sehe“ oder ähnlichem zu erwidern. Bedenken Sie bitte, dass für viele Menschen dieser Gruß ganz normal ist, und dass dieser Mensch vielleicht sogar genau so wenig an Gott glaubt wie Sie, aber im Regelfall jetzt sicher nicht als Erstes mit Ihnen in einen Diskurs über religiöse Fragen eintreten möchte.

Weitere regionale Grüße sind zum Beispiel im österreichischen Raum das „Servus“. In der Schweiz, Österreich und in Altbayern gibt es die Gruß-Formel „bhüeti!“ oder „bhüeti Gott!“ („behüte dich Gott!“), in Österreich und Altbayern "pfüet di!", "pfiat di!" oder "pfiat di Gott!" ausgesprochen. Parallel dazu auch „pfiat ina (Got)!“ („behüte Sie Gott!“), und „pfiat eich (Got)!“ bzw. „pfiat enk (Got)!“ („behüte euch Gott!“). In der Schweiz trifft man auch das „Grüezi“. Im Lötschental und im Goms (Kanton Wallis, Schweiz) wechselt der Gruß gleich viermal: Von Frühmorgens bis etwa 8 Uhr gilt „Güätu Morgu!“, danach bis um Mittag „güät Tag wohl!“. Nach dem Mittagessen bis ca. 20 Uhr wird man mit „Güätu Aabu!“ begrüßt. Später gilt „Güät Nacht wohl!“. Das hessische „Ei Gude, wie?“ heißt übersetzt ungefähr soviel wie „Sieh an, da kommst Du guter Mensch, wie geht es Dir?“.

In Berlin ist morgens ein schlichtes „Mojen!“, tagsüber „Tach!“ und zur Abendszeit „Abend!“ (oder auch „'n Abend!“ für „einen schönen guten Abend!“) gebräuchlich. Die standarddeutschen („hochdeutschen“) Begrüßungsformeln finden allerdings auch hier immer breitere Anwendung.

Im norddeutschen Raum trifft man das „Moin, Moin“ oder „Moin“ („Moin“ bedeutet dabei nicht Guten Morgen).

Das „Hallo“ ist eigentlich ein persönlicher Gruß unter Freunden. In Bereichen, wo die Kommunikation relativ schnell erfolgen soll, etwa bei E-Mails, gilt das Hallo nicht als unhöflich, beim Erstkontakt oder seltenen Kontakten mit Geschäftspartnern sollte jedoch das aus dem Briefverkehr übliche „Sehr geehrte Frau Schulze“ oder „Sehr geehrter Herr Meier“ oder „Sehr geehrte Damen und Herren“ benutzt werden. Das „Hallo“ können Sie bei E-Mails auch benutzen, wenn Sie nicht wissen, wie Sie die Person anreden sollen, z.B. bei Vornamen, die sowohl männlich als auch weiblich sein können (Bsp.: Andrea ist in Deutschland ein weiblicher Vorname, wird aber in Italien als männlicher Vorname verwendet).

Beim Verabschieden sagt man „Auf Wiedersehn“. In Mittel- und Norddeutschland verbreitet (und sich zunehmend auf Süddeutschland ausdehnend) ist „Tschüss!“ oder „Adschüs!“, im Rheinland „Tschö!“.

Manche Grüße gelten sowohl für die Begrüßung wie auch für die Verabschiedung, so kann „Guten Abend!“ lokal auch bedeuten, dass man dem Gegrüßten bei der Verabschiedung eine gute Nacht wünscht. Ein weiteres Beispiel ist in Bayern und Österreich „Servus!“, das sowohl für die Begrüßung als auch für die Verabschiedung gebraucht wird.

Quelle:

https://de.wikibooks.org/wiki/Umgangsformen:_Grüßen_und_Vorstellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Gru%C3%9F

Fragen zum Text:

  1. Welche Grußformel kann man in Deutschland in den meisten Situationen gebrauchen?
  2. Wie grüßt man in Deutschland zu verschiedenen Tageszeiten?
  3. Darf man die Formel „Gute Nacht!“ bei der Begrüßung einer Person verwenden?
  4. Welche Grußformeln verwendet man in verschiedenen Regionen Deutschlands?
  5. Welche Grußformeln trifft man in Österreich und in der Schweiz?
  6. Wie viel Mal pro Tag wechselt sich der Gruß in Lötschental und im Goms?
  7. In welchen Situationen darf man den Partner mit „Hallo“ begrüßen?
  8. Welche Gruß- und Anredeformeln gebraucht man in der schriftlichen Kommunikation?
  9. Was sagt man beim Verabschieden?
  10. Welche Formeln eignen sich sowohl für die Begrüßung, als auch für die Verabschiedung?
  11. Wie meinen Sie, welche Formeln darf man im geschäftlichen Umfeld gebrauchen?

Aufgaben zur Konversation:

Betrachten Sie den Muster-Informationsbrief aus einer Begrüßungsmappe (Abbildung 1):

1.Überlegen Sie: In welcher Situation wird solch eine Begrüßungsmappe vorbereitet? Wer kann sie bekommen?

  • Überlegen Sie:
  • Wer hat die Begrüßungsmappe vorbereitet?
  • Zu welchen Zwecken wurde die Begrüßungsmappe zusammenstellt?
  • Welche Informationen enthält die Begrüßungsmappe?
  • Enthält der Informationsbrief irgendwelche guten Wünsche oder Einladungen zur Veranstaltungen?
  • Analysieren Sie die Struktur und sprachliche Form des Informationsbriefs:
  • Welche Teile enthält der Brief?
  • Werden einige Briefteile mit Hilfe von Klischees formuliert?
  • Ist der allgemeine Ton des Briefs offiziell und sachlich oder ist er eher locker? Welche sprachlichen Elemente zeugen davon?
  • Betrachten Sie die weiteren Auszüge aus der Begrüßungsmappe (Auszug 1 und Auszug 2):
  1. Welche Informationen kann man in den Auszügen finden?
  • Beantworten Sie die folgenden Fragen:

  • Welches Ziel hat die Unternehmensveranstaltung?
  • Welche Themen stehen auf dem Programm?

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