Leserbrief schreiben (B2)

Der Leserbrief
· die „Stellungnahme“
Man kann mehrere Typen unterscheiden, etwa:
Werde dir über deine eigene
Schreibabsicht klar:
Überlege, wer deine zukünftigen
LeserInnen sind! Vermeide zu
lange und komplizierte Sätze!
Äußere dich niemals beleidigend!
Bringe keine
falschen Anschuldigungen vor!
Aufbau eines Leserbriefes:
· Genaue Angabe des Artikels, auf den du dich beziehst:
· Schreibabsicht
So könntest du beginnen:
Dazu möchte ich Ihnen Folgendes mitteilen: …
· Mit Interesse habe ich Ihren Artikel (Titel) vom (Datum) im (Ort) gelesen und frage
· Ihr Beitrag zum Thema … berührt mich sehr. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Im Hauptteil beurteilst du
- die beschriebene Situation
Mögliche Satzanfänge,
- wenn du etwas ergänzen
willst:
· Vergessen wir doch nicht, dass …
· Die Darstellung von Herrn Huber möchte ich anzweifeln, da …
· Sollten wir nicht …?
· Wie schön wäre es, wenn ...
Briefschluss
· In der Hoffnung, dass es noch weitere Darstellungen / Berichte / Artikel / Kommentare zu
diesem Thema geben wird, grüße ich…
· Ich freue mich auf weitere interessante Artikel …
Der Leserbrief ein Beispiel
Stephanie
Hittinger
Bockgasse 9
92637 Weiden i.d.OPf.
Stellungnahme zum Artikel „Ende des Schüleraustausch?“
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit
möchte ich mich zu dem Artikel „Ende des Schüleraustausch?“ vom 22.11.99 äußern,
in dem es um die Abschaffung des Schüleraustausches geht.
Das, was die Lehrer der Weidener Schulen
beschlossen haben, hat mich sehr geärgert. Deshalb möchte ich mich mit einem
Leserbrief zu Wort melden.
In dem Artikel
wird davon geredet,
den Schüleraustausch abzuschaffen. Als Begründungen sagen die Teilnehmer unter anderem, dass
viel Unterricht verloren gehe und dass der organisatorische Aufwand für den Lehrer
und die Schule zu hoch sei. Am Schluss des Artikels schreibt
der Verfas- ser noch, dass
auch andere Schulen einen ähnlichen Beschluss fassen werden.
Ich persönlich hoffe, dass es nicht so
kommt. Denn ich finde den Austausch mit einer anderen Schule gut.
Ein wesentlicher Anreiz solcher
Gemeinschaftsunternehmungen sind vor allem viel Spaß und Freude. Man verreist zusammen
mit Klassenkameraden. Diese
vertraute Umgebung garantiert eine entspannte, lockere Atmosphäre. Die Schüler tauschen
ihre Erlebnisse in den Familien aus, lachen über ihre
Fehler in der Fremdsprache und amüsieren sich bei den Ausflügen. Nach
wenigen Tagen des Kennenlernens ist man mit seinem Austauschpartner und dessen Familie
so gut bekannt, dass man unbefangen miteinander umgeht und das Zusammensein genießt. Meine Gasteltern und ich haben beispielsweise Tränen gelacht, als wir versuchten, jeweils in der
Fremdsprache einige Zun- genbrecher aufzusagen. Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich daran denke. Dies zeigt, dass ein Schüleraustausch viel Spaß und
Freude bereiten kann.
Ein Austausch bietet den Schülern
außerdem die einmalige Chance, Lebensgewohnheiten eines anderen Volkes
hautnah zu erleben.
Die Teilnahme am Alltag einer
Gastfamilie bringt Einblicke, die einem Touristen normalerweise verschlossen bleiben. Man macht Erfahrungen und lernt Ein- stellungen zu bestimmten Themen
wie Erziehung, Politik
oder Wirtschaft kennen.
Allein wegen dieser Möglichkeit ist die Teilnahme schon lohnend. Ich selbst war vor meinem
Englandaufenthalt besonders gespannt auf das Essen,
über das ich vorher die unterschiedlichsten Meinungen gehört hatte. Mir jedenfalls schmeckte das reichhaltige
Frühstück. An die diversen Pies und Puddings könnte ich mich ebenfalls
gewöhnen. Der Fünf-Uhr-Tee am Wochenende war in der Familie eine richtige Zeremonie. Ich möchte diese Erlebnisse auf keinen Fall missen. Daran ist zu sehen, dass ein
Schüleraustausch die Chance
bietet, Lebensgewohnheiten eines
anderen Landes kennenzuler- nen.
Wie Sie meinen
Ausfiihrungen eindeutig entnehmen können, bin ich aus guten
Gründen gegen die Abschaffung des Schüleraustausches.
Abschließend möchte ich einen Vorschlag machen: Die Schüler könnten
bei den Vorbereitungen einer solchen
Fahrt mehr helfen.
Damit würde man den
Lehrer entlasten und den Schülern Verantwortung übemagen.
Mit freundlichen Grüßen
Thema: Ganztagesschule
Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit großem Interesse verfolge ich seit vielen Wochen
die Diskussion um die Ganztagesschule.
Viele Experten und auch viele Eltern sprechen
sich für dieses Modell aus. Aber niemand fragt
eigentlich uns Schüler, was wir wollen.
Die Ganztagesschule bedeutet, dass die meisten Schüler bis 16.00 Uhr Schulunterricht haben.
Meiner Meinung nach sollte dieses Modell nicht eingeführt werden, denn
manche Kinder
haben auch Fußballtraining oder Basketballtraining, etc.
Und manche wollen einfach ihre
Freizeit haben. Natürlich ist es für die Eltern eine Erleichterung, wenn die Kinder den ganzen
Tag in der Schule sind. Sie haben dann
nicht so viel Stress, weil diese nicht schon zu Mittag
nach Hause kommen. Das bedeutet,
sie müssen nicht schon um 14.00 Uhr ein Essen fertig
haben.
Aber für die Kinder ist es meiner Meinung nach schlecht. Sie müssen dann den
ganzen Tag in
der Schule bleiben und können sich ihre Zeit weniger gut einteilen.
Außerdem haben sie
weniger Zeit, um ihre Hausübung zu machen und zu lernen. Wir haben schon jetzt alle zwei
Wochen neun Stunden.
Das ist für mich genug. Immer, wenn ich so lange Unterricht habe, bin
ich am Nachmittag sehr müde.
Ich möchte nicht jede Woche bis 16.00 in der Schule bleiben, auch, wenn es dann natürlich ein Essen und eine Mittagspause gibt. Ich teile mir meine Zeit
lieber selbst ein und entscheide, wann ich lerne. So wie wir es jetzt haben, ist es meiner
Meinung nach gut.
Deshalb meine Bitte: Lasst unser Schulmodell so, wie es im Moment ist.
Mit freundlichen Grüßen
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